Wer Funktionsstörungen erkennen will, braucht genaue Kenntnisse über Muskulatur und Skelett sowie ihrer vielfältigen Interaktionen. Die Akademie Dieter Vollmer gliedert die Ausbildung zum Osteopathischen Therapeuten in zwei Module. Im ersten Modul stehen Schädel und Wirbelsäule im Mittelpunkt. Dazu gehören Skelett und Nervensystem, Hirn- und Rückenmarkhaut sowie Hirn- und Rückenmarkflüssigkeit. Dabei wird das Cranio-Sacrale System als funktionelle Einheit betrachtet.
Ein praktisches Beispiel: Die leichte Fehlstellung eines Schädelknochens führt zu Spannungen der Hirnhaut und Zirkulationsstörungen der Hirnflüssigkeit. Die Muskulatur gleicht die Fehlstellung aus. Die Folge: muskuläre Dysbalance, die als Spannung an weitere Systeme weitergegeben werden, zum Beispiel an die Wirbelsäule. Wir sagen zwar, dass Wirbelsäule und Nackenmuskulatur die Fehlstellung des Schädelknochens kompensieren. Faktisch jedoch verursacht die erste Funktionsstörung viele weitere. Diese Dysfunktionsketten gilt es zu erkennen, weil sich dahinter viele Symptombilder wie Migräne, Schwindel oder Schmerzen im Bereich des Schädels und der Wirbelsäule verstecken.
Um eine solche Funktionsstörung manuell diagnostizieren zu können, bedarf es genauer Kenntnisse von Anatomie und Physiologie. Im Modul „Osteopathische Therapie I“ stehen Bewegungs-, Neuro- und Schmerzphysiologie auf dem Lehrplan. Auch die Innere Medizin und die Psychologie gehören zum Rüstzeug.
Begleitende Grundlagenfächer
- Craniale Anatomie
- Bewegungsphysiologie des Schädels
- Neurophysiologie
- Schmerzphysiologie
- Innere Medizin, HNO
- Neurologie
- Psychologie
- Klinik
- Diagnostik
Techniken
- Myofasziale Behandlung
- Head-Bone
- SSB
- Zirkulationstherapie
- Stimulation
- V-spread
- Release
- Lift
- Disengagement
- Faszien
- Manuelle Narbentherapie n. Boeger
Teilnehmer: Physiotherapeuten, Ergotherapeuten (möglich wenn Fortbildungen z.B. Cyriax, Triggerpunkt, SI o.ä. absolviert)
Möglicher Abschluss:
Zertifikat für D: CSO/OT I (mit Modul Kiefergelenk möglich)
Osteopathischer Therapeut für PT (MT,CSO, VFO, Kiefer und FAO)
Für Teilnehmer aus der Schweiz:
CranioSacral-Therapeut (zur Registrierung beim EMR, der Oda/KT und des CranioSuisse Verbandes mit Viszeralem System und Kiefergelenk)
- CSO 1
- CSO 2
- CSO 3
- CSO 4
- CSO 5
- CSO 6
- CSO 7
Kursaufbau
CSO I:
Einführung in das CSS; Craniale Anatomie – topografisch, deskriptiv, funktionell; Craniosacraler Rhythmus, Basistechniken
CSO II:
Diagnostik und Therapie des Neurocraniums; Bewegungsphysiologie/-pathologie des Schädels, Synchondrosis Sphenobasilaris – SSB I.
CSO III:
Erweiterung der Basistechniken auf Ebene der Motilität. Einführung der Biodynamik, Rhythmen in der CST, Vertiefung Palpation, Salutogenese
CSO IV:
Diagnostik und Therapie des Viscerocraniums; Bewegungsphysiologie/-pathologie des Schädels, Synchondrosis Sphenobasilaris – SSB II.
CSO V:
Biodynamik Teil 2 Mittellinien, Resilienz, Integration auf allen Ebenen, Clinical Reasoning hands on, Feedback Behandlung.
CSO VI:
Korrespondenzen sacrum/cranium, Basis cranii, Hirnnerven: Kompressionen und Auswirkungen.
CSO bei Kindern, Integration und interdisziplinäre Ansätze.
Feedback Behandlungen
CSO VII:
Prüfung, Craniosacrale Synthese, Dysfunktionsketten